Heute schon gesegelt? www.zueger-yachting.ch
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Endlich
frei!
Richards
Bay, Südafrika
"Wenn
jemand sucht, dann geschieht es leicht, dass sein Auge nur noch das sieht,
was er sucht; dass er nichts zu finden vermag, nichts in sich einzulassen
vermag. Weil er ein Ziel hat, weil er vom Ziel besessen ist. Suchen heisst:
ein Ziel haben. Finden aber heisst: frei sein, offenstehen, kein Ziel
haben."
Die PHUONG
ist eine kleine, 9 Meter lange, französische Segelyacht. Sie gehört
François und Caroline. François hat die PHUONG vor 20 Jahren
selber aus Holz gebaut und wollte einhand nach Tahiti segeln. Tahiti war
damals ein noch klangvollerer Name als heute, vor allem für Franzosen
aus der Bretagne. Dort, wo die Sommer kurz und das Wetter das ganze Jahr
hart ist. Klangvoll auch für junge, ungestüme Franzosen mit
der Leidenschaft der See und dem Bild der Südseeschönheiten
im Herzen. Da locken die französischen Überseedepartamente.
Meistens die nächstliegenden Inseln der Antillen in der Karibik.
Ein mehrwöchiger Törn, meist einigermassen bequem im Passatwind,
weht einen über den Atlantik. Doch vor 20 Jahren war das noch weniger
bequem als heute. Täglich musste man den Kurs plotten und den Standort
anhand der Gestirne auswerten. Nichtsdestotrotz. François wollte
mehr. Er wollte weiter als nur in die Karibik. Durch den Panamakanal bis
nach Tahiti!
Kurz nach Fertigstellung seines Schiffes, lernte er Caroline kennen. Als
zuverlässige Angestellte in einem kleinen Betrieb, lebte sie ein
unauffälliges und gut bürgerliches Leben. François erzählte
ihr von seinem Traum, seinem Schiff, und eben, von Tahiti! So wollte sie
mit auf die ungewisse Reise um die Welt.
Besatzung war für François nie ein Thema gewesen. Auch die
PHUONG hatte er nur für sich alleine konstruiert. Eine Bordfrau war
nicht vorgesehen. Einer klaren Antwort verlegen, setzte er den Auslauftermin
nach Madeira auf den folgenden Tag vor. Und das Unglaubliche geschah:
binnen kaum vierundzwanzig Stunden, löste Caroline ihr bisheriges
Leben auf! Sie kündigte ihrem Chef, verabschiedete sich von ihrer
Familie, packte ihre Sachen zusammen und bestieg den Zug nach Brest. Erstaunt
kam François, mitten in den letzten Auslaufvorbereitungen den Niedergang
hoch, als er seinen Namen rufen hörte.
Da stand die kleine Caroline. Verborgen unter der grossen Tasche über
ihrer Schulter. Damit hatte François nie und nimmer gerechnet.
Wieder einer klaren Antwort verlegen, gestand er ihr zu, sie höchstens
bis Madeira mitzunehmen. Dann hätte er auch eine Hilfe in dem dichten
Schiffsverkehr der Biskaya. Gesegelt war Caroline bis anhin noch nie.
Heute, 20 Jahre später, sind sie zum zweiten Mal in Richards Bay
in Südafrika eingelaufen. Kurz vor Beendigung ihrer zweiten Weltumseglung!
Sie fanden auch zu zweit genügend Platz auf der PHUONG. Sogar soviel,
dass sie seit einigen Jahren noch zwei Crewmitglieder mehr dabei haben.
Chopin und Tigrou, ein Hund und eine Katze.
Wir haben sie alle vier ins Herz geschlossen, und sie uns auch. Viele
Abende, oft auf der MON AMIE und noch öfter auf der PHUONG, sassen
wir zusammen und redeten und lachten über das Leben, das Reisen,
über Schiffe und Segeln. Wir hoffen, uns irgendwo wieder zu treffen.
Hoffentlich klappt es!
Im krassen
Gegensatz, in bezug auf Luxus, Budget und Lebensphilosphie zur PHUONG,
ist die ORION unterwegs. Max und Sophia haben in drei Jahren die
Welt umsegelt. Mit neuer grosser Yacht, gut vorbereitet, perfekt ausgerüstet
und finanziell rundum abgesichert. Das Abenteuer suchen gewiss auch diese
'modernen' Globetrotter der Meere noch immer, doch darf es offenbar nicht
mit Risiko verbunden sein. Dagegen war der Start der PHUONG damals von
geradezu abenteuerlicher Naivität! Keine Versicherung, kein Satellitentelefon,
kein Bankkonto, keine Gewissheit. Die Liebe zur See und zum Segeln, die
Suche nach ursprünglicher, unverfälschter Natur und das Praktizieren
eines einfachen, bescheidenen Lebensstils mit Nähe zur Improvisation,
sind oft nicht mehr die Leitmotive heutiger Blauwassersegler. Es handelt
sich dabei wohl eher um Normalbürger, die für eine gewisse Frist
ihre Büros verlassen, um es mal mit einer Weltumseglung als modischem
Hobby zu versuchen. Die Gespräche drehen sich um Tiefkühltruhen,
Bordelektronik, Kapitalanlagen und Mietwagenpreise...
Ich weiss nicht, mir fehlt da etwas. Es mag zwar alles sehr schön
und sehr perfekt sein. Und dies kann gerade uns, ehrlich gesagt, ab und
zu etwas neidisch machen. Doch ist es auch von einem Hauch Langeweile
umgeben. Eine Einheitssuppe, der das Salz fehlt. So gesteht Sophia von
der ORION auch ehrlich, dass sie die Weltumseglung auf der üblichen
Passatroute ziemlich unterfordert. Denn am Schiff ist nicht viel zu tun,
zum selber Entdecken gibt es nicht viel, da man sich immer in der Gesellschaft
von einigen Dutzend anderen Weltumseglern befindet, und die 'Hausarbeit'
ist nur etwas aufwendiger als zu Hause. Obwohl die Reise sehr schön
sei, freut sich Sophia darauf, nach Beendigung ihrer Weltumseglung die
Herausforderung wieder im Job zu suchen.
Die
PHUONG, echte Seenomaden, und die ORION, Weltumsegler mit genauem
Zeitplan. Wir sind mit der MON AMIE wohl irgendwo dazwischen. Von Unterforderung
kann jedenfalls keine Rede sein! Die ungewöhnliche Route durchs Rote
Meer nach Ostafrika hat uns zwar viel abverlangt, aber auch sehr viel
gegeben. Wir haben mehr Abenteuer erlebt, als wir je zu hoffen gewagt
hätten. Wir haben nichts zu beklagen. Ausser, dass wir lernen mussten,
dass eine Segelreise abseits der ausgetrampelten Pfade zeitlich kaum planbar
ist. Doch gerade das kann nur den Reiz eines Abenteuers und einer Entdeckungsreise
ausmachen. Das Unvorhergesehene. Pläne machen und wieder verwerfen.
Sich an die Natur und an neue Welten anpassen. Das Leben nehmen wie es
kommt und das Beste aus jeder Situation machen. Nicht nur von einem Ziel
besessen sein, und dadurch nichts sehen und erleben, sondern offen sein
können und auch einmal kein Ziel haben. Einmal einfach in den Tag
hinein leben können und finden und erleben.
Das meiste davon spielt sich im eigenen Kopf ab, und dabei spielen Ort
und Umstände keine grosse Rolle. Ob mitten auf hoher See, an einem
traumhaften Ankerplatz oder bis zum Hals in technische Probleme eingetaucht.
Uns
hält unsere MON AMIE noch immer voll auf Trab! Die Arbeitsbedingungen
hier im Zululand Yachtclub sind für uns derart gut, dass wir gleich
alles, was uns nötig erscheint, verbessern, reparieren, ersetzen
und durchdenken. Auf dem Werftgelände tummeln sich viele Selbstbauer
und es herrscht hemdsärmelige Verbundenheit. Da sind zum Beispiel
Morgan und Jackie, beide Südafrikaner Mitte Dreissig. Sie bauen sich
einen Katamaran aus Marinesperrholz. Juliano, gebürtiger Italiener,
der sein halbes Leben als Geologe im Kongo verbracht hat, kaufte hier
ein altes Schiff und macht es seetüchtig. Das liebenswerte Schwulenpaar
Bradley und John haben einen modernen und top ausgerüsteten Katamaran
auf der Bootsmesse neu gekauft, und sind jetzt trotzdem nach fünf
Jahren immer noch nicht auslaufbereit! Es sind alles tolle Leute und sie
alle lieben Schiffe und das Meer, und so hat man viel gemeinsam.
Nachdem wir
zwei Mal unseren Einwasserungstermin verschieben mussten, weil die Arbeiten
immer wieder doch umfangreicher waren als geplant, haben wir nun keinen
Einwasserungstermin mehr im Nacken, sondern werden uns erst dann um einen
Kran kümmern, wenn die MON AMIE bereit ist. So macht auch die Arbeit
am Boot viel mehr Spass, denn wir arbeiten sehr viel, und so fühlen
wir uns weniger unter Druck.
Ruder und Skegs sind nun fertiggestellt und montiert, die Motoren befinden
sich in einer Totalrevision, und jedes Stücklein Rost auf und an
der MON AMIE haben wir sorgfältig entfernt. Das neue weisse Deck
steht ihr gut und vermeidet in Zukunft versteckte Oxidationsherde. Die
häufigen sintflutartigen Regenfälle hier im Land der Zulus zeigen
uns zudem immer wieder, dass das gesamte Deck nun komplett frei von Leckstellen
ist. Ein gutes Gefühl! Im Mast haben wir neue Kabel eingezogen, das
Toplicht ersetzt und eine UKW-Funkantenne eingebaut.
Doch manchmal
setzen uns die Lebensumstände auch etwas zu. Seit fünf Monaten
leben wir auf der MON AMIE auf dem Trockenen. Das bedeutet immer und mit
allem die Leiter hoch und runter und wir können unsere Toiletten
nicht benützen. Leider verfügen wir jetzt ungewollterweise auch
über eine Boden- und über eine Deckenheizung, denn von unten
fehlt das kühlende Wasser und von oben leitet das Stahldeck die Wärme
ungehindert ins Schiffsinnere, weil die Isolation entfernt ist. Die Tagestemperatur
beträgt im Schiff somit leicht 35 Grad und mehr. Das ist ziemlich
heiss. Es ist oft auch schwierig auf unserer Grossbaustelle neben dem
Arbeiten noch Platz zum Kochen, Abwaschen und Schlafen zu finden.
Jeden Abend das Bett von Werkzeug, Isolationsplatten und Bauschaumdosen
leerräumen zu müssen. Jeden Tag mehrmals zwei kleine Ecken am
Salontisch freizuwühlen, damit wir uns überhaupt setzen können.
Und dabei noch immer aufpassen, dass das Schiffsinnere durch die schweren
Arbeiten nicht zu arg in Mitleidenschaft gezogen wird. Das ist nicht immer
einfach. Weil die Decke abmontiert ist, haben wir zudem auch keine Lampen
mehr. Über dem Salon hängt nun deswegen die elektrische Beleuchtung
vom Weihnachtsbaum und im Badezimmer vor dem Spiegel behelfen wir uns
mit Taschenlampen!
Unter diesen Umständen und dem harten Arbeitspensum ist es wohl auch
nicht verwunderlich, dass man zwischenmenschlich aneinandergerät.
So hatten Christa und ich den Krach unseres Lebens. Die Tränen flossen
in Strömen und sie hatte bereits gepackt. Vor irgendeinem billigen
Motel kamen wir dann doch noch zur Besinnung und ich konnte sie wieder
mit nach Hause auf die MON AMIE nehmen. Wir redeten viel und in Ruhe,
schafften uns sofort mehr Raum und Zeit für einander und drängten
unser Schiff etwas aus dem Vordergrund weg.
Da kam auch
die Einladung zu einem Ausflugswochenende als Abwechslung wie gerufen.
Mit unseren südafrikanischen Freunden aus dem Yachtclub, alle in
unserem Alter, fuhren wir einige Stunden weg ins tiefste Zululand.
Bald war
weit und breit keine asphaltierte Strasse mehr zu sehen. Dieser Umstand
sollte das Wochenende noch unbeabsichtigt verlängern...
Doch vorerst war das Wetter traumhaft und die Landschaft durch die wir
fuhren ebenso. An einem Flussufer mitten im Nirgendwo stellten wir unsere
Zelte auf. Es war ein undurchsichtiger brauner Strom mit hoher Fliessgeschwindigkeit.
"Lasst uns auf die andere Seite zu den heissen Quellen schwimmen", war
bald der vielstimmige Tenor. Christa und ich sind zwar alles andere als
wasserscheu, aber hier schwimmen zu gehen wäre uns selber nicht im
entferntesten in den Sinn gekommen. Da hat es doch ganz sicher Krokodile
(wie fast überall in Südafrika) und sicher auch Schlangen! Ich
hoffte noch immer auf einen Witz, doch die ganze Horde meinte es scheinbar
ernst und schälte sich aus den Kleidern. Christa meckerte noch etwas
von wegen 'heisse Quellen bei dieser Hitze' doch schon stürzte alles
jauchzend in die Fluten. Als ich dann Morgan und Jackie, unsere engsten
Freunde hier, so ganz sachte auf Krokodile ansprach, meinte Morgan, mit
Blick auf den Fluss gerichtet und abschätzender Miene, dass die Fliessgeschwindigkeit
hier 'doch etwas zu hoch' sei für die Kroks, dass hier aber in der
ganzen Region die grossen Echsen natürlich leben. Wie beruhigend!
'Natürlich', dachte ich, 'wir sind schliesslich in Afrika und nicht
am Rhein!' Ich machte ein mutiges Gesicht. So gefährlich kann es
scheinbar nicht sein, meinte zudem Christa, und so erfreuten wir uns auch
dem kühlen Nass. Aber mit stets aufmerksamen Augen in alle Richtungen!
Der
Fluss war dann zum schwimmen zu seicht und zum laufen fast zu tief und
die Strömung irre stark. Die Überquerung wurde zum waghalsigen
Abenteuer und mit etwas Glück gab es nur leichtere Verletzungen.
Beim Lagerfeuer am Abend war das schon alles vergessen und wir erlebten
wunderschöne Stunden unter dem afrikanischen Sternenhimmel. Jedenfalls
so lange, bis es zu schütten anfing. Heftigste Gewitter zogen direkt
über uns hinweg. Doch nach zwei Stunden war der Spuk vorbei und die
Party ging weiter.
Wir feiern zugegebenen ja auch mal gerne und trinken auch gerne einen
Schluck. Doch wie die SüdafrikanerInnen zulangen, erstaunt uns schon
seit der Ankunft in höchstem Masse. Dagegen sind wir die reinsten
Abstinenzler! Schon fünf Minuten nach dem Aufstehen am nächsten
Morgen wird Bier und Wein getrunken und Joints machen die Runde. Mich
stört das ja nicht wenn sich andere das antun aber zu so früher
Stunde geben wir Kaffee und Brot nur allzu gerne den Vorrang! So macht
uns an diesem Tag auch weder die Weiterfahrt im Auto noch die tolle mehrstündige
Wanderung etwas aus.
Wir laufen
und klettern wunderschönen Wasserfällen entlang hoch in die
Berge. Solange bis eine natürliche Felswand dem Trip ein Ende setzt.
Verwundert nahmen wir zu Kenntnis, dass das Gepäck für den mehrstündigen
'hike' sich bei einer der jungen Südafrikanerinnen auf zwei Literflaschen
Bier, die sie – gewichtsmässig schön austariert –
je in einer Hand mit sich trug, beschränkte. Christa und ich waren
dagegen richtig 'schweizerisch' mit kleinem Rucksack, Sandwichs und genügend
Trinkwasser ausgerüstet. Langsam dämmerte uns, dass es mit der
Naturverbundenheit der weissen SüdafrikanerInnen nicht sehr weit
her sein kann. Als dann noch eine Kobraschlange unerwartet den Pfad versperrte,
wollten und konnten wir uns der Selbstverantwortung auf diesem Ausflug
nicht mehr entziehen!
Plötzlich
drehte der Wind auf Südwest, eine Kaltfront näherte sich. Zügig
wurde zum Rückweg geblasen. Doch beim Hinunterlaufen zersplitterte
sich unsere Gruppe von etwa 30 Leuten ziemlich arg. Christa und ich schafften
es mit ein paar anderen gerade noch vor dem Regen in die Polizeistation.
Dorthin wo wir zuvor unsere Autos geparkt hatten. Und dann begann es zu
schütten wie aus Kübeln! Die Wege und 'Strassen' verwandelten
sich innerhalb kürzester Zeit zu reissenden Bächen. Die Sicht
war sehr beeinträchtigt und ich war froh, dass auch ohne Suchtrupp
schlussendlich alle in die Polizeistation fanden. Immerhin mit dem letzten
Büchsenlicht! An eine Heimfahrt bei diesen Verhältnissen war
natürlich nicht zu denken. Das wäre auf den Naturstrassen viel
zu gefährlich gewesen. Der Platzregen hatte seit Stunden nicht nachgelassen
und dem Gedanke an Zelte aufbauen konnte niemand etwas abgewinnen. Die
schwarzen Polizisten gestatteten uns freundlich unser Lager in den Zellen
und am Fussboden aufzustellen! Die Zellen waren in diesem Kaff übrigens
alle leer, oder dann mit Gerümpel vollgestopft.
Einer von unserer Truppe hatte noch eine Gasflasche im Jeep und so konnten
wir aus allen kulinarischen Überresten ein tolles Curry kochen an
dem sich alle satt essen konnten. Und natürlich, wenn wundert’s,
war auch noch genügend Bier vorhanden. Als kurz danach aber Marihuanaschwaden
durch die Polizeistation zogen, waren für einmal nicht nur Christa
und ich ratlos, sondern auch einige Südafrikaner unserer Gruppe.
Immerhin ist es auch in diesem Land illegal...
"Hey, steck den Joint weg, wir sind in einer verdammten Polizeistation!"
kam es aus dem Hintergrund hervor. Die unbeeindruckte Antwort: "Ganz easy,
ja? Wir haben die Polizisten extra gefragt, ob wir hier kiffen dürfen
und die haben gesagt: kein Problem!"
Tja, wenn das so ist?!
Nach diesem
Wochenende waren wir dann doch ein bisschen froh, dass wir weder verhaftet,
noch ertrunken, noch von Krokodilen oder Giftschlangen gefressen worden
sind und unsere MON AMIE kam uns, trotz Baustelle, wieder äusserst
luxuriös vor!
Wir spucken
mit Elan nochmals voll in die Hände, denn das Ende ist langsam absehbar
und es wird für uns ein grosser Moment werden, wenn die MON AMIE
in ein paar Wochen wieder ihrem Element übergeben wird. Wenn dann
noch die komplett neu überholten Motoren eingebaut werden, sind wir
wieder richtig mobil.
Wir staunen im Nachhinein oft, dass wir es unter den gegebenen Umständen
überhaupt so glimpflich nach Südafrika geschafft haben. Denn
beim Einwassern wird es fast zwei Jahre her sein, dass beide Motoren einwandfrei
(und gleichzeitig) funktioniert haben!
Den Mexikaner Alejandro haben wir hier kennengelernt. Er hat auf seiner
Weltumseglung 'nur' noch einen Ozean vor sich bis nach Hause. Sein Motor
ist übrigens zum letzten Mal in Australien gelaufen. Aus Geldmangel
konnte er ihn nie reparieren lassen. Weil er die Reise aber nicht abbrechen
wollte, begann er aus demselben Grund damit, ganze Motorenteile zu verkaufen.
Cool meint er, dass man sich daran gewöhne keinen Motor zu haben.
Doch vor der Umrundung des Kap der Guten Hoffnungen mit stürmischem
Wetter, starken Strömungen und engen Häfen graut ihm jetzt doch
etwas.
Wir
sind jedenfalls sehr froh, dass wir unsere Motoren reparieren lassen können
und die MON AMIE mit viel Arbeit in Schuss bringen. Um dann frei sein
zu können. Frei zu suchen und zu finden. Doch eigentlich beginnt
das ja in unseren Köpfen. Hier und heute!
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